Monatswanderung April: Zum Rimdidim im Odenwald

Am Sonntag, den 16. April, führte die Monatswanderung in den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald bei Neunkirchen, wo es über den knapp 500 Meter hohen Rimdidim zur Burg Rodenstein und wieder zurück ging. Kurz nach elf Uhr erreichte der Bus mit unserer Wandergruppe das Restaurant Zum Grünen Baum in Neunkirchen, den Ausgangspunkt der Wanderung.

Gaststätte „Zum grünen Baum“

Es regnete, es war neblig und die Temperatur bewegte sich um frische sechs Grad. Doch obwohl die Gaststätte noch geschlossen war, öffnete das Restaurant-Team nach prüfendem Blick kurzerhand die sanitären Anlagen, was manche Teilnehmer dankend annahmen. Schon an dieser Stelle bedanken wir uns für das unkomplizierte Entgegenkommen und die Flexibilität der Mitarbeiter, die auch später mit der eineinhalbstündigen Verspätung der Wanderer souverän umgingen. So geriet die abschließende Einkehr zu einem gemütlichen und geselligen Beisammensein.

Doch vor der Belohnung musste erst mal etwas geleistet werden. Trotz des schlechten Wetters brachen die Lang- und Kurzwanderer in bester Stimmung auf und bis zum Fuße des Rimdidim war die Tour durch angeregte Unterhaltungen und umfangreichen Austausch geprägt. Beim Aufstieg jedoch wurde es merklich ruhiger, denn die Steigung von 15 Prozent erforderte bei vielen Teilnehmern vollen körperlichen Einsatz. Der Weg führte im Wald bei Steinau unterhalb des Berges am sieben Meter hohen Gagernstein vorbei, benannt nach dem österreichischen Autor Friedrich Freiherr von Gagern, dem Verfasser zahlreicher historischer Abenteuer- und Jagdgeschichten. Er galt als der Jägerdichter des letzten Jahrhunderts. Der Gagernstein trägt deshalb die Inschrift: „Dem Dichter der deutschen Jagd- u. Waldheimat, Friedrich von Gagern 26.6.1882 – 15.11.1947“.

Der Gagernstein

Am Gagernstein legte die Wandergruppe eine erste Rast ein und stärkte sich mit der mitgebrachten Verpflegung. Anschließend wurde der Gipfel des Rimdidim erklommen. 

Zur Geschichte des Berges heißt es in Wikipedia
„In einer Beschreibung der Rodensteiner Mark bildete der Berggipfel unter dem Namen „Arnstein“ einen Grenzpunkt. Der heutige Name, Rimdidim, soll nach einem Wirbelsturm entstanden sein, der am 15. Mai 1898, einem Himmelfahrtstag, auf dem Arnstein alle Bäume entwurzelt habe.

Nach Erzählungen wird die Namensgebung mit dem früheren Darmstädter Oberbürgermeister Albrecht Ohly in Verbindung gebracht. Dieser sei auf einem Spaziergang einem Förster begegnet, der ihm gezeigt habe, wie weit man jetzt von der Höhe aus sehen könne und sagte dazu auf Odenwälderisch: „Vun do hott mer de schönste Blick rimdidim im Ourewald“. Bald jedoch war die Aussicht durch nachgewachsenen Wald wieder verdeckt. Die Felsengruppe am Gipfel des Rimdidim war von 1959 bis 1996 ein geologisches Naturdenkmal (ausgewiesen am 27. Mai 1959, gelöscht am 27. November 1996).“

Der Weg zum Gipfel des Rimdidim war überwiegend geschottert und somit trittsicher. Dies änderte sich beim Abstieg zur Burg Rodenstein, denn die unbefestigten lehmartigen Waldwege waren durch den Regen stark aufgeweicht. So geriet die Wanderung an der einen oder anderen Stelle zur Rutschpartie, die sich bis zum gepflasterten Durchgang am Eingang, bzw. Ausgang der Burg hinzog. Glücklicherweise konnten sich alle Teilnehmer professionell auf den Beinen halten.

Burg Rodenstein

Die weitgehend verfallene Burg Rodenstein hat keine bemerkenswerte geschichtliche Bedeutung, ist aber durch zahlreiche Sagen bekannt, die sich um das Gemäuer ranken. Das erfuhren die Kurzwanderer bei einer Führung, während die Langwanderer bei der Pause auf dem Burggelände mit bebilderten Tafeln und QR-Codes Vorlieb nehmen mussten. Weitere Informationen zur Geschichte der Burg stehen unter dem Museumslink zur Verfügung.

Von Burg Rodenstein führte der Weg über eine langen aber wesentlich moderateren Anstieg auf weitgehend geschotterten Wegen zurück zum Fuße des Rimdidims. Dort kreuzten die Wanderer den bereits absolvierten Hinweg, um schließlich – erneut über sehr aufgeweichten Boden – den Abstieg zum Restaurant und zur Schlusseinkehr einzuschlagen, die über einen letzten Anstieg gegen 16 Uhr erreicht wurde.

Die Langwandergruppe auf dem Rimdidim