Wanderbericht von Kerstin und Jürgen Trojan

Unter dem Motto „Kalter Krieg in der Pfalz“ fand am Samstag, den 15. März 2025 unsere erste Sportwanderung statt. Wir starteten am frühen Vormittag in Speyer und fuhren in Fahrgemeinschaften nach Ludwigswinkel, um dort die eigentliche Tour zu beginnen. Das Wetter war kühl, doch es blieb trocken – gute Bedingungen für eine Wanderung im deutsch-französischen Grenzgebiet, die Naturerlebnis und Geschichte auf besondere Weise miteinander verband.
Unsere Route führte uns zunächst zum Weiler Bremendell in Frankreich, wo wir uns die Ruine einer ehemaligen befestigten Grenzwache aus den 1930er Jahren anschauen konnten. Das zerstörte Bauwerk, das mittlerweile weitgehend von der Natur zurückerobert wurde, erinnert eindrucksvoll an die bewegte Geschichte der Region.
Von dort aus setzten wir unsere Wanderung fort in Richtung Burg Lützelhardt. Leider blieb uns eine Besichtigung verwehrt, da die Anlage aufgrund der dort nistenden Brutvögel für Besucher vorübergehend gesperrt war. Aber auch ohne die Möglichkeit, die Burg zu besichtigen, war es ein lohnenswertes Ziel. Schon der Weg dorthin war reizvoll, mit schönen Ausblicken auf die umliegenden Wälder und Weiher.
Unsere Mittagspause verbrachten wir an einem Rastplatz direkt an der grünen Grenze. Hier konnten wir erneut eine ehemalige befestigte Grenzwache besichtigen, die aber in einem deutlich besseren Zustand war als die, die wir zuvor gesehen hatten.
Gestärkt aber leicht ausgekühlt setzten wir die Tour fort und gelangten auf dem Rumberg-Steig zu den beeindruckenden Rumbergtürmen, imposante Sandsteinformationen, die sich eindrucksvoll aus dem Wald erheben. Dieser geologische Höhepunkt bot einen reizvollen Kontrast zur militärhistorischen Thematik des Tages.
Das Hauptziel unserer Wanderung war die Area One, ein ehemaliges Sonderwaffenlager aus den Zeiten des Kalten Krieges, das heute unter Denkmalschutz steht. Dort erwartete uns ein sachkundiger Führer der Interessengemeinschaft Area One e.V., der uns mit spannenden Einblicken in die Geschichte dieses einst hochgesicherten Areals versorgte. Besonders beeindruckend war die Besichtigung eines noch vollständig erhaltenen Munitionsbunkers mit seinen aufwändigen Schutzeinrichtungen, die dafür sorgen sollten, dass die dort gelagerten Atomsprengköpfe nicht in die falschen Hände (insbesondere von Terroristen) gerieten.
Nach dieser informativen einstündigen Führung machten wir uns auf den letzten Abschnitt der Tour, der uns zum Restaurant Rösselquelle führte. Dort wurden wir bereits erwartet und ließen den Tag bei einem reichhaltigen Buffet in netter Runde ausklingen. Nach 18 Kilometern und rund 300 Höhenmetern war dies der perfekte Abschluss für eine rundum gelungene Sportwanderung mit 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die eindrucksvolle Landschaft, geschichtsträchtige Orte und geselliges Beisammensein miteinander verband.
Die Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg wirken heute wie Mahnmale. Es stimmt nachdenklich, dass militärische Konflikte in Europa längst wieder Realität geworden sind.