Voller Einsatz beim Hüttendienst

Das Hüttenteam.

Wandern und Einkehren – zwei Dinge, die untrennbar miteinander verbunden sind. Die Hüttenkultur im Pfälzerwald sucht ihresgleichen, weshalb Wandersleute sehr gerne die hiesigen Wälder durchstreifen, um sich anschließend beim gemütliche Zusammensein mit Pfälzer Schorle und deftigen Leckereien zu belohnen. Doch Hütten müssen bewirtschaftet und am Laufen gehalten werden. Dazu braucht es den Einsatz vieler Helfer und Freiwilliger. Das weiß auch der Pfälzerwaldverein, der zahlreiche Hütten betreut. „Auf geht’s!“ haben sich Speyerer PWVler gedacht und ihren mittlerweile zur Tradition gewordenen Dienst in der Böchinger Hütte am letzten Märzwochenende 2023 angetreten.

Wild entschlossen und zu allem bereit!

Am Samstag, den 25. März, machten sich die Hüttendienstler gegen 16 Uhr auf den Weg ins schöne Eußerthal. Sieben leckere, selbstgebackene Kuchen und Proviant zur Eigenversorgung waren im Gepäck, verbunden mit der Hoffnung, dass die verregneten Tage vorüber sind und das Wetterglück den Einsatzkräften hold ist. Denn was nutzt die beste Hütte mit der besten Bewirtung, wenn keine Gäste kommen? Leider verhieß der Wetterbericht nichts Gutes: Regen, Regen, Regen und kühle Temperaturen… Dennoch wurde der Hüttendienst zu einem Erlebnis der besonderen Art, wie sich später herausstellte.

„Brandmeister“ Tom Meigen heizt ein. Im Hintergrund stimmt Helmut Back schonmal die Gitarre.

Zunächst aber wurden der Hüttenschlüssel, die Kasse mit Wechselgeld und ein Hüttenleitfaden an „Hüttenwartin“ Birgit Steigerwald durch den Vorstand der Böchinger Hütte, Ernst Fuchs, übergeben. Im Anschluss erhielten die Speyerer eine Einweisung zur Vorgehensweise vor Ort – also wer macht was, wie, wann, wo und warum. In der Hütte angekommen, warfen die eifrigen Helfer zuerst das hinter der Hütte stehende Stromaggregat an, schlossen anschließend die Hütte auf und lüfteten kräftig alle Räume. Aufgaben wurden generalstabsmäßig besprochen und Zuständigkeiten verteilt. Schließlich wurde das Team durch weitere drei Helfer verstärkt, so dass die 8-köpfige Gruppe für den Dienst am nächsten Tag perfekt vorbereitet war.

„Brandmeister“ Tom Meigen feuerte anschließend den Holzofen in der Haupthütte an, denn es war inzwischen sehr frostig geworden. Am Abend saßen die Hüttendienstler dann an der großen und reichhaltig gedeckten Tafel zusammen und bereiteten sich auf den kommenden Tag vor. Keine Frage, das ordentlich gegessen und gelacht wurde, was durch den 2. Vorsitzenden, Bernhard Steigleider, der mit seiner Frau überraschend zu Besuch gekommen war, kräftig unterstützt wurde. Die Stimmung war bestens. Leider wurde die sowieso schon kurze Nacht noch etwas kürzer, denn die Uhr wurde auf Sommerzeit umgestellt.

Tom und Helmut hissen voller Elan die PWV-Fahne.

Weitere Verstärkung durch zwei Mitglieder der Böchinger Hütte erreichte das Team am Sonntagmorgen. Die neuen Helfer hatten Brot und Brötchen zur Stärkung dabei. Nach einem leckeren Frühstück ging es los: Feldbetten wegräumen, Gastraum vorbereiten, Sauerkraut auf den Herd stellen, weißen Käse anrühren, Kartoffeln waschen und kochen, Würstchen und Suppe vorbereiten, Zwiebeln schneiden… kurz: alles, was bei einem Hüttendienst so anfällt. Die Mannschaft war grandios und die Teamarbeit klappte hervorragend. Natürlich wurde an der Hütte auch die PWV-Fahne gehisst!

„Wir haben die Küche im Griff!“

Alle arbeiteten Hand in Hand. Die Öfen wurden angeheizt und der Gastraum gemütlich vorbereitet. Das Nebengebäude bezogen die Helfer vorsichtshalber in die Vorbereitung mit ein weil nicht abzusehen war, wie viele Wanderer trotz des schlechten Wetters den Weg zur Hütte finden werden. Für einen reibungslosen Ablauf waren jeweils eine Kasse für Speisen und Getränke bereitgestellt. Die Hüttendienstler waren also bereit für die Gäste. Insbesondere die Kuchenvitrine war ein wahrer Traum: Apfel-Sahne-Torte, Glühwein-Muffins, Nuss-Ecken… einfach alles, was das Herz begehrt.

Doch wie befürchtet wollte das Wetter einfach nicht mitspielen. Es war sehr kühl und regnete kräftig, so dass nur wenige Wanderer zur Einkehr kamen. Davon ließen sich die Speyerer aber nicht verdrießen und nachdem am Abend die Hütte gereinigt, aufgeräumt und zur Übergabe vorbereitet war waren sich alle einig, dass sie auch 2024 wieder mit Freude und vollem Einsatz zum Hüttendienst antreten werden.

Und eines stellten die Aktiven wieder einmal fasziniert fest: tief im Wald gibt es keinen Handy-Empfang, keine Autos, keinen Lärm – einfach Ruhe pur. Welch ein Genuss!